KlimaKriseFolgen für Natur und Landwirtschaft

Herzlich Willkommen

In weiten Kreisen der Bevölkerung - und das nicht nur in Deutschland – glaubt man, dass der Klimawandel schon nicht so schlimm kommen wird, ja, dass er doch sogar gewisse Vorteile haben werde: z. B. hätten wir dann längere und schönere Sommer, was gut für die Freizeit- und Urlaubsgestaltung sein werde. Aber gerade bei diesem Beispiel kann man sofort ernüchtert feststellen, dass uns die Erfahrungen mit den letzten, zum Teil sehr heißen und trockenen Sommern lehren, welche zum Teil schon spürbaren negativen Auswirkungen das haben wird: gravierende Ernteeinbußen und damit Gefährung der Nahrungsmittelversorgung, sterbende Wälder und zunehmende Trinkwasserknappheit.

Deshalb sorgen sich immer mehr Menschen - vor allem in der Jugend - um das zukünftige Leben bei weiter steigenden schlimmen Folgen der jetzt schon beobachtbaren Klimaerwärmung. Zu diesen Menschen gehören auch wir. Daher haben wir uns entschlossen, einen Beitrag zur Aufklärung über die Folgen des Klimawandels in dieser Website zu leisten.

Dabei stützen wir uns im Wesentlichen auf Forschungsergebnisse, die jetzt schon für die Klimaverhältnisse des Jahres 2050 - oder früher - auf jeden Fall feststehen, weil wir den größten Teil der Treibhausgase, die in ca. 30 Jahren unser Klima beeinflussen werden, bereits freigesetzt haben.

Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre möglichst viel Wissens- und Erkenntnisgewinn!

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Wald – Ade, du deutscher Fichtentann

Der Waldzustandszustandsbericht von 2020 machte deutlich, dass der Klimawandel nun endgültig im deutschen Wald angekommen ist: lt. Schätzung des Bundeslandwirtschafts- ministeriums sind nach dem dritten trockenen Jahr 285.000 Hektar Wald abgestorben, eine Fläche doppelt so groß wie das Saarland. Je wärmer es wird, desto häufiger können sich Baumschädlinge wie der Borkenkäfer, Kiefernspinner usw. pro Jahr vermehren. Dies führt dann zu einem exponentiellen Wachstum. Die eh schon geschwächten Baumbestände, vor allem die Fichten, werden dann großflächig befallen und sind dem Tod geweiht. Der Vulnerabilitätsbericht für die Bundesregierung prognostiziert, dass schon in wenigen Jahrzehnten viele Standorte in Deutschland für fast alle Baumarten zu heiß und zu trocken sein könnten. Davon betroffen sind Regionen in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. In den nördlicheren Regionen Deutschlands sind vor allem Kiefernbestände stark gefährdet. Schon 1994 sagte deshalb das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung eine zunehmende Versteppung der Landschaften in Deutschland, ähnlich wie in Südeuropa voraus. Das Waldbrandrisiko wird drastisch zunehmen, weshalb auch durch Brände Waldflächen großflächig zerstört werden. Dazu wurde uns diesen Sommer aus einigen Mittelmeerländern, aus Kanada und Kalifornien schon schockierendes Anschauungsmaterial geliefert.

Quellen:

  • Nick Reimer, Toralf Staud: Deutschland 2050 – Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird, Kapitel 5, Köln 2021.
  • Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe / Harald Welzer (Hg.): Zwei Grad mehr in Deutschland – Wie der Klimawandel unseren Alltag verändern wird, Szenario 2040. Frankfurt a. M. 2013.
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Landwirtschaft – Dürren, Hitzestress und Schädlingsbefall

Für das Überleben der Menschheit ist eine funktionierende Landwirtschaft mit ausreichenden Erträgen lebensnotwendig. Die Landwirte spüren die Folgen des Klimawandels auch in Deutschland schon länger: mildere Winter führen zu einer früheren Keimung und früherem Wachstum der Pflanzen. Dies sorgt dann bei längeren Dürreperioden oder extremen Wassermengen durch Starkregen für geringere Ernteerträge und eine verminderte Erntequalität – bis hin zum Totalverlust. Bis 2050 werden dabei u. a. folgende Veränderungen in der Landwirtschaft auftreten:

  • Durch Hitzestress werden viele Ackerpflanzen wie z. B. der Weizen erhebliche Probleme bekommen, was durch Neuzüchtungen versucht wird aufzufangen.
  • Die Qualität von Pflanzen und auch Gras nimmt durch eine zunehmende CO²- Konzentration in der Luft ab, was u. a. zu starken Verlustender Vitamine und Spurenelemente führt. Dadurch wächst die Gefahr von Mangelernährung.
  • Schon ab den 2030er Jahren könnte die Zahl herbstlicher Trockentage in weiten Teilen Deutschlands auf bis zu 70 von 91 Herbsttagen ansteigen. Die fehlende Feuchtigkeit - schon durch Dürresommer forciert - vermindert und gefährdet das Wachstum z. B. des Winterweizens. Da hilft nur noch der Umstieg auf ganz andere Pflanzen.
  • Lange Trockenperioden mit ansteigenden Temperaturen lassen die Humusschicht im Boden schwinden, so dass auf lange Sicht die Bodenfruchtbarkeit und damit die Erträge zurückgehen. Außerdem wird durch die Humuszersetzung selbst wieder zusätzliches CO² freigesetzt und damit der Klimawandel forciert.
  • Es treten durch die Erwärmung, vor allem durch zu warme Winter, vermehrt neue Schadinsekten und Pilze auf, die ganze Ernten gefährden können, was z. B. schon zu Problemen bei der Apfelzucht im Alten Land und am Bodensee geführt hat.
  • In einem heißeren Klima geben Kühe weniger oder schlechtere Milch. Nach neuesten Studien nimmt der Hitzestress für Kühe und auch für Schweine erheblich zu. Dies wäre nur durch vollklimatisierte Ställe mit hohem Kostenaufwand aufzufangen.

Quellen:

  • Nick Reimer, Toralf Staud: Deutschland 2050 – Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird, Kapitel 10, Köln 2021
  • Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe / Harald Welzer (Hg.): Zwei Grad mehr in Deutschland – Wie der Klimawandel unseren Alltag verändern wird, Szenario 2040. Frankfurt a. M. 2013.
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Natur – Todesurteil Klimawandel

Der Klimawandel ist in der Natur schon seit längerem zu beobachten: der Winter ist im Schnitt seit dem Beginn der Erwärmung und mindestens 14 Tage kürzer geworden. Das hat weitreichende Konsequenzen für die Vielfalt der Arten: innerhalb der letzten 40 Jahre wurde ein Rückgang der Artenvielfalt von ca. 60 % festgestellt. Durch die sich beschleunigende Erwärmung wird nach einer Studie des University Collages London schon bis 2030 ein abruptes Massensterben in den tropischen Ozeanen einsetzen, bis 2050 auch in den tropischen Regenwäldern und den gemäßigten Breiten. Auch in Deutschland werden vor allem in Gebieten, die sich schon stark erwärmt haben (Rheingraben, Gebiete in Sachsen und Sachsen-Anhalt und sehr stark in Brandenburg), bis zur Hälfte aller anzutreffenden Pflanzen verschwinden. Von den ca. 500 Tierarten werden nur ca. 11 % den Klimawandel problemlos überstehen, viele werden aussterben. Andererseits wandern neue Pflanzen- und Tierarten aus Südeuropa ein.

Die Temperatur in den Seen und Flüssen wird in den Sommermonaten so stark ansteigen, dass der Sauerstoffgehalt unter einen kritischen Wert sinken kann und dann zum Umkippen von Gewässern führt, verbunden mit einem Massensterben der Wasserorganismen wie z. B. der Fische.

Der Verlust von Lebensraum vor allem für Tiere führt auch vermehrt zum Ausbruch von Krankheiten und Epidemien, weil dann immer mehr Menschen in Kontakt mit Arten kommen, die für Menschen vor allem gefährliche Viren übertragen können. Ein Lehrstück ist diesbezüglich das Corona-Virus.

Quellen:

  • Nick Reimer, Toralf Staud: Deutschland 2050 – Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird, Kapitel 8, Köln 2021.
  • Esther Gonstalla: Das Klimabuch. Hrsg. Von der Bundeszentrale für politische Bildung, oekom-Verlag München 2019.
  • Handbuch Klimaschutz, Hrsg. Von Karl-Martin Hentschel, oekom-Verlag München 2020.
  • Serie einfach Politik: Erde und Menschen,Hrsg. Von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2021.