KlimaKriseFolgen für unsere Energie

Herzlich Willkommen

In weiten Kreisen der Bevölkerung - und das nicht nur in Deutschland – glaubt man, dass der Klimawandel schon nicht so schlimm kommen wird, ja, dass er doch sogar gewisse Vorteile haben werde: z. B. hätten wir dann längere und schönere Sommer, was gut für die Freizeit- und Urlaubsgestaltung sein werde. Aber gerade bei diesem Beispiel kann man sofort ernüchtert feststellen, dass uns die Erfahrungen mit den letzten, zum Teil sehr heißen und trockenen Sommern lehren, welche zum Teil schon spürbaren negativen Auswirkungen das haben wird: gravierende Ernteeinbußen und damit Gefährung der Nahrungsmittelversorgung, sterbende Wälder und zunehmende Trinkwasserknappheit.

Deshalb sorgen sich immer mehr Menschen - vor allem in der Jugend - um das zukünftige Leben bei weiter steigenden schlimmen Folgen der jetzt schon beobachtbaren Klimaerwärmung. Zu diesen Menschen gehören auch wir. Daher haben wir uns entschlossen, einen Beitrag zur Aufklärung über die Folgen des Klimawandels in dieser Website zu leisten.

Dabei stützen wir uns im Wesentlichen auf Forschungsergebnisse, die jetzt schon für die Klimaverhältnisse des Jahres 2050 - oder früher - auf jeden Fall feststehen, weil wir den größten Teil der Treibhausgase, die in ca. 30 Jahren unser Klima beeinflussen werden, bereits freigesetzt haben.

Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre möglichst viel Wissens- und Erkenntnisgewinn!

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Energie – Gefährdung der Stromversorgung

Die Energieversorgung ist die Grundlage für unsere Zivilisation: ohne die gewaltigen Mengen an Energien aus fossilen Quellen und den erneuerbaren Energiequellen aus Wind, Sonne und Wasserkraft wäre unsere derzeitige Lebensweise nicht möglich. Daher ist eine weiterhin sichere Energieversorgung auf hohem Niveau für das Funktionieren unserer Zivilisation entscheidend. Dabei ist vorausgesetzt, dass alle fossilen Energiequellen zukünftig zur drastischen Verringerung des Ausstosses von Klimagasen durch regenerative Energiequellen – sprich durch Strom – ersetzt werden müssen. Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels ist dabei schon in den nächsten Jahren mit folgenden Unsicherheiten in der Stromversorgung zu rechnen:

  • Durch heftigere Stürme werden häufiger Hochspannungsmasten umknicken und dadurch regionale Stromausfälle verursacht.
  • Bei Hitzewellen und Dürreperioden wird der Strombedarf in den Sommermonaten drastisch steigen, weill immer mehr Kühl- und Klimaanlagen ans Netz gehen. Andererseits sinken dann die Pegel der Flüsse, wodurch den in der Übergangszeit noch notwendigen Großkraftwerken Kühlwasser fehlt und sie deshalb gedrosselt oder ganz abgeschaltet werden müssen. Das kann zum zeitweiligen Zusammenbruch der Stromversorgung führen.
  • Die zukünftige Stromversorgung vor allem durch Wind- und Solarkraft ist naturgemäß schwankend, was durch schnell hochfahrbare Gaskraftwerke ausgeglichen werden soll. Die Gasversorgung stützt sich in der Hauptsache auf russisches Erdgas. Bei zunehmendem Auftauen des Permafrostbodens in Sibirien können Gasleitungen jedoch unterbrochen werden, was zum Abschalten der Gaspipeline führen muss. Dies wiederum kann gerade nach einem langen und strengen Winter, wenn die Erdgasspeicher leer sind, zu weitreichenden Stromausfällen führen.
  • Die Zeiträume mit zu geringen Windgeschwindigkeiten für die großen Windkraftanlagen werden in Zukunft zunehmen, so dass die Verlässlichkeit der Windkraft abnehmen wird.
  • Es müssen riesige Speicherkapazitäten geschaffen werden, die enorme Kosten verursachen. Dies ist notwendig, weil unsere Wirtschaft und auch unsere privaten Haushalte eine gleichbleibende und kontinuierliche Stromversorgung benötigen. Kommt es jedoch im Winter neben einer längeren Windflaute auch zu einer Dunkelflaute mit äußerst geringer Sonneneinstrahlung, ist die Stromversorgung nicht mehr gewährleistet. Dies kann durchaus über einen Zeitraum von Wochen der Fall sein. Der einzige Ausweg ist dann der Bau entsprechend groß dimensionierter Stromspeicher.
  • Deutschland bezieht seinen jetzigen Stromverbrauch knapp zur Hälfte aus regenerativen Quellen. Weltweit (und auch in Deutschland) werden aber nur 19 % des Endenergieverbrauchs aus Strom bezogen. Das bedeutet , dass - grob überschlagen - ca. eine Verzehnfachung der Endenergieproduktion aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden müsste, um den riesigen Energiehunger vor allem der Industrieländer zu stillen. Das ist natürlich eine gigantische Aufgabe. Die Machbarkeit dieser Umstellung wird von seriösen Wissenschaftlern bezweifelt. Vielleicht müssen wir uns darauf einstellen, in Zukunft mit wesentlich weniger Energie auszukommen.

Quellen:

  • Nick Reimer, Toralf Staud: Deutschland 2050 – Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird, Kapitel 5, Köln 2021.
  • Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe / Harald Welzer (Hg.): Zwei Grad mehr in Deutschland – Wie der Klimawandel unseren Alltag verändern wird, Szenario 2040. Frankfurt a. M. 2013.